Digital geplant, einsatzbereit gebaut
– das neue Feuerwehrdepot Vaduz als BIM-Vorreiter
Mit dem Neubau des Feuerwehrdepots Vaduz hat die Gemeinde Vaduz nicht nur ein hochfunktionales Gebäude für die Feuerwehr und den Samariterverein geschaffen – sie hat zugleich ein Kapitel Baugeschichte geschrieben: Es handelt sich um das erste öffentliche Bauprojekt in Liechtenstein, das konsequent nach der BIM-Methode (Building Information Modeling) geplant, umgesetzt und betrieben wird.
Vom Spatenstich zum digitalen Zwilling
Im Juli 2023 erfolgte der Spatenstich – nicht traditionell mit Schaufel und Helm, sondern digital mit einer VR-Brille. Die Baustelle selbst wurde zur ersten papierlosen Baustelle Liechtensteins. Ein GPS-gesteuerter Bagger, digitale Geländedaten und millimetergenaue Abläufe ersetzen heute Planordner und Maßbänder.
Doch BIM ist weit mehr als digitale Effizienz auf der Baustelle. Die Gemeinde Vaduz hat mit dem Projekt eine ganzheitliche Digitalstrategie gestartet, die weit über den Bau hinausgeht – vom 3D-Modell (digitaler Zwilling) bis zum späteren Gebäudebetrieb.
Erarbeitet wurde ein vollständiges digitales Modell des Gebäudes. Die Zusammenarbeit erfolgte in der Autodesk Construction Cloud.
Ein Gebäude mit Intelligenz
Das neue Depot ist ein Paradebeispiel für nachhaltiges und intelligentes Bauen. Die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 466 kWp liefert jährlich ca. 435’000 kWh – genug Energie, um kritische Infrastruktur selbst bei Stromausfällen zu versorgen. Ein integrierter Stromspeicher gewährleistet Notstromversorgung für Feuerwehr und umliegende Gebäude. Für die Fassadenverkleidung wurde heimisches Liechtensteiner Holz verwendet – das verkürzte die Transportwege und stärkte den nachhaltigen Kreislauf. Damit setzt Vaduz nicht nur auf Energieautarkie, sondern leistet zugleich einen aktiven Beitrag zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Kommunikation und gleicher Mindset als Schlüsselfaktor zum Erfolg: BIM Workshop „Planung der Planung“
KENNZAHLEN
In Liechtenstein hat die Freiwillige Feuerwehr Vaduz die Zusatzaufgabe der Stützpunktfeuerwehr. Sie ist verantwortlich für Strassenrettung und Strahlenschutz und unterhält Fahrzeuge wie Hubrettungsfahrzeuge, Grosslüfter, Schlauchausleger, Wasserbecken und Pullverlöschanhänger
Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft
Herzstück des Projekts ist die CDE-Plattform (Common Data Environment) auf Basis der Autodesk Construction Cloud. Diese Plattform macht das BIM-Modell allen Projektbeteiligten zugänglich – ohne Medienbrüche, ohne Informationsverluste. Von der Planung über die Bauleitung bis hin zur Gebäudeverwaltung arbeiten alle mit einer zentralen, stets aktuellen Datenquelle – der sogenannten „Single Source of Truth“.
Die Firma Marvo Engineering AG (Balzers) und Trom AG (Vaduz) begleitete das Projekt als Digitalisierungspartner. Neben der Umsetzung in Open-BIM-Standards lieferte Marvo auch eine umfassende digitale Baudokumentation mit 360°-Bildern sowie die Datengrundlage für ein späteres CAFM-System (Computer-Aided Facility Management).
Unser Beitrag – die digitale Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung im Rahmen des BIM-Projekts gestaltete sich durchweg konstruktiv und lösungsorientiert, wodurch der Planungs- und Digitalisierungsprozess maßgeblich vorangebracht wurde.
Ein Pilotprojekt mit Leuchtturmcharakter
Das Feuerwehrdepot Vaduz ist nicht nur ein Bauwerk – es ist ein digitales Pilotprojekt mit Strahlkraft für das gesamte Fürstentum. Die Gemeinde Vaduz sieht BIM als Schlüsseltechnologie, um nachhaltige, zukunftsfähige und transparente Bauprojekte zu realisieren. Weitere Projekte sollen folgen. In der regelmässig stattfindenden digitalen Werkstatt entwickelt sich die Bauverwaltung der Gemeinde stetig weiter.
Mit dem Einsatz von BIM beweist Vaduz: Innovation beginnt dort, wo Tradition und Technologie sich begegnen – und gemeinsam Zukunft gestalten.
UNSERE LEISTUNGEN
Wir sind stolz, als Digitalisierungspartner einen Beitrag zu diesem zukunftsweisenden Projekt geleistet zu haben, und wünschen der Feuerwehr Vaduz sowie den Samaritern alles Gute, sichere Einsätze und dass das neue Gebäude sie bestmöglich unterstützt – zum Wohle aller Einwohnerinnen und Einwohner.




